Durch die Aneignung gefundener Bilder arbeitet sie gegen das Vergessen an. So verwandelt sie kleine Flohmarktabzüge in große museale Prints. Sie überführt einen Bestand an Bildern in komplexe Installationen, teilweise als Projektionen oder in Verbindung mit Film. Damit schafft sie nicht nur eine Begegnung mit anachronistischen Bildträgern und historischen Artefakten, sondern legt neue Lesarten und alternative Narrationen frei.
"Seit den 1980er Jahren fühle ich mich zu gefundenen Bildern und etwas später zu Archivbildern hingezogen, weil ich immer dachte, dass ich durch diese Art von Bildern eine Verbindung zu den Menschen und zur Menschheit herstellen könnte. Besonders in Brasilien denke ich, dass unsere Geschichte durch den Mangel an Informationen und Bildern geschrieben wird und nicht durch die Momenten, die gut dokumentiert und von den Menschen erzählt werden."
Rosângela Rennó aus dem Video: Rosângela Rennó - am Rio Montevideo, The Photographers Gallery, 2016
Rosângela Rennó ist eingeladene AMA-Künstlerin in der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln (RWWA).
Rosângela Rennó im Interview bei Photoszene ON AIR 2020.